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Biodiversität: Interview mit unserem Zuckerrübenbauer zum Thema Blühstreifen

Der 3. März ist der Tag des Artenschutzes der Vereinten Nationen, und wie in jedem Jahr soll dieser Tag auch 2021 dazu dienen, das Bewusstsein für die Flora und Fauna unserer Erde zu schärfen. Dieser Tag soll für alle Menschen, Unternehmen und Organisationen ein Aufruf sein, sich für die Bewahrung der biologischen Artenvielfalt unseres Planeten zu engagieren. Die Biodiversität, also die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde, muss geschützt werden. Südzucker unterstützt verschiedene Maßnahmen für biologische Vielfalt und arbeitet eng mit seinen Zuckerrübenanbauern zusammen, um diese Maßnahmen voranzubringen.
Logo „Tag des Artenschutzes“
Interview mit einem der Zuckerrübenbauern von Südzucker
Bild Jan-Peter Loth

Jan-Peter Loth, ein Zuckerrübenbauer aus Wetterau (Hessen, Deutschland), hat neben seinen Feldern Blühstreifen angelegt, um die biologische Artenvielfalt zu fördern. Wir freuen uns, dass wir Gelegenheit hatten, mit ihm über seine persönlichen Erfahrungen zum Thema Blühstreifen zu sprechen.

Südzucker: „Herr Loth, wie lange sind Sie schon Zuckerrübenbauer und wie groß ist Ihre Anbaufläche?“

Jan-Peter Loth: „2010 habe ich den landwirtschaftlichen Betrieb von meinen Eltern übernommen und führe ihn seitdem zusammen mit einem anderen Betrieb. Auf unserer Anbaufläche von insgesamt rund 190 Hektar bauen wir auf 35 bis 38 Hektar Zuckerrüben an, von Jahr zu Jahr schwankt die Ackerfläche für Zuckerrüben leicht.
Zuckerrüben waren in der Vergangenheit und sind auch heute noch meine wichtigste Ackerfrucht. Sie waren schon immer meine Lieblings-Kultur und ich kann durchaus sagen, dass mein Herz für die Zuckerrübe schlägt! Ich arbeite einfach gerne mit Zuckerrüben, das ist auch der Grund für meine lange Beziehung zu Südzucker und warum ich eng mit dem „Südzucker-Rohstoff-Service“ (SRS) interagiere.“

Südzucker: „Wann haben Sie zum ersten Mal über Biodiversität und Blühstreifen nachgedacht und was war der Anlass?“

Jan-Peter Loth: „Es war zu Beginn der 2000er Jahre, als ich zum ersten Mal daran dachte, etwas Ackerland auszusparen und Bereiche auf oder neben meinen Feldern nicht für den Anbau sondern für wildere, natürliche Vegetation zu nutzen. Mein Ziel war es mehr Farbe in unsere Landschaft zu bringen und Wildtieren einen Rückzugsort zu geben. Ein paar Jahre später habe ich mich erneut mit diesem Thema beschäftigt, diesmal ging es mir dabei hauptsächlich um meine Rapsfelder. Wenn die Rapsfelder blühen, ziehen sie viele Bienen an. Aber sobald der Raps verblüht ist, bleiben keine Blüten mehr übrig, um die Bienen zu ernähren. Aus diesem Grund begann ich damit, an den Rändern meiner Rapsfelder verschiedene Blumen zu säen, damit die Bienen auch später im Jahr noch Blüten und damit Nahrung finden.“

Südzucker: „Und wann haben Sie damit begonnen, intensiv Blühstreifen auf Ihren Feldern zu kultivieren?“

Jan-Peter Loth: „Der intensive Start mit Blühstreifen auf meinen Feldern geht auf die Blühstreifen-Initiative von Südzucker zurück. Das oberste Ziel dabei war es, die Landschaft attraktiver für die Menschen zu machen, die dort spazieren gehen oder vorbeiradeln. Da sich neben vielen meiner Felder Wander- oder Spazierwege befinden, habe ich die ersten Blühstreifen entlang dieser Wege ausgesät, damit die Menschen sich an der Blumenvielfalt erfreuen können. Es gibt viele Menschen, die Blumen lieben, und ich bekomme viel positives Feedback. Das bestärkt mich.

Außerdem ist es schön, mit Menschen über die Blühstreifen ins Gespräch zu kommen. Und dadurch begann ich dann auch, über den Wert der Streifen für die Wildtiere nachzudenken. Ich fragte mich, ob es für die Tiere nicht besser wäre, wenn die Blühstreifen nicht direkt neben einem Weg verlaufen würden, wo Spaziergänger z.B. mit Hunden unterwegs sind oder wo angrenzend direkt eine Straße mit Verkehrslärm vorbeiführt. Von da an säte ich zwar nach wie vor die Blühstreifen wie bisher neben den öffentlichen Fußwegen aus, aber mehr und mehr ging ich dazu über, größere Blühstreifen weiter weg von Wegen und Straßen anzulegen. Diese Blühstreifen sind ganz den Wildtieren vorbehalten, die dort Rast- und Rückzugsgebiete finden.“

Südzucker: „Sie erwähnten gerade die Blühstreifeninitiative von Südzucker. Können Sie uns mehr darüber erzählen“?

Jan-Peter Loth: „Südzucker stellt den Zuckerrübenbauern eine spezielle Blühsamenmischung bereit, die speziell für die Blühstreifen auf landwirtschaftlichen Flächen optimiert ist. Das Besondere daran ist z.B., dass die Blühstreifen von Mai bis Oktober durchgehend blühen. Ich habe auch schon andere Saatgutmischungen ausprobiert, aber die Blühphasen waren nie so lange. Wenn ich die Blühmischung von Südzucker aussäe, wachsen fast das ganze Jahr über verschiedene Pflanzen und Blumen, die zu verschiedenen Zeitpunkten blühen. Die Wuchshöhe der Blühstreifen ist relativ hoch und beträgt bis zu 1,5 m, sodass viele verschiedene Tierarten hier eine Zufluchtsort und einen Lebensraum finden.“

Südzucker: „Welche Tiere beobachten Sie in den Blühstreifen?“

Jan-Peter Loth: „Wenn man neben einem Blühstreifen steht, hört man das Summen und Brummen der Bienen und anderer Insekten, und man sieht auch viele Schmetterlinge. Aber was mir noch mehr auffällt, sind die vielen Kaninchen, Vögel z.B. auch sogar Rebhühner und manchmal Rehe, die in den entfernteren Blühstreifen Schutz suchen.

Südzucker: „Wo befinden sich Ihre Blühstreifen und wie groß sind sie?“

Jan-Peter Loth: „Ich versuche, Blühstreifen für Tiere weiter weg von den öffentlichen Wegen und Pfaden anzulegen, zum Beispiel direkt in den Feldern oder deren Ausläufern. Manche Blühstreifen liegen direkt am Waldrand. Sie sind ca. 6 bis 10 Meter breit. Im Laufe der Jahre habe ich die Fläche der Blühstreifen auf insgesamt 3 Hektar erweitert.“

Südzucker: „Könnten Sie für uns Ihre Erfahrungen mit den Blühstreifen bitte zusammenfassen und uns Ihre Pläne für die Zukunft nennen?“

Jan-Peter Loth: „Ich sehe definitiv die positiven Ergebnisse der Blühstreifen und wie die biologische Vielfalt in meinen Feldern und ringsherum zunimmt. Insbesondere Wildtiere finden in den Blühstreifen einen Rückzugsort und Lebensraum, besonders nach der Ernte der Zuckerrüben. Ich versuche, meine Blühstreifen ständig zu optimieren und z.B. herauszufinden, welches der optimale Abstand zwischen zwei Blühstreifen ist. Außerdem habe ich vor, an wenig frequentierten Feldwegen Blumen zu pflanzen, um noch mehr Farbe in die Landschaft zu bringen.“

Südzucker: „Vielen Dank für Ihre Zeit und diese interessanten Einblicke, Herr Loth.“

Biodiversität bei Südzucker

Grafik Biodiversität bei Südzucker

Südzucker engagiert sich seit vielen Jahren die Biodiversität bzw. die biologische Artenvielfalt zu erhalten und zu unterstützen. Dafür wurden und werden vielfältige Maßnahmen von Südzucker über die Jahre gestartet. Die Anlage von Blühstreifen an den Zuckerrübenfeldern und um die Rübenfelder herum ist nur eine dieser Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität. Wie unser Zuckerrübenbauer, Herr Loth, uns erzählt hat, bieten die Blühstreifen Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren einen natürlichen Lebensraum und sorgen gleichzeitig für ein attraktiveres Landschaftsbild.

Darum hat Südzucker mit seinen Landwirten zusammen im Jahr 2020 bereits 1.600 neue Blühstreifen an Zuckerrübenfeldern realisieren können. Unser Ziel für 2021 ist es unseren Landwirten dabei zu helfen dann mindestens 1.800 neue Blühstreifen auszusäen.

Möchten Sie mehr erfahren? Bleiben Sie mit unserem Südzucker Newsletter auf dem Laufenden und informieren Sie sich z.B. auf LinkedIn um mehr über unsere Biodiversitäts-Maßnahmen für biologische Artenvielfalt zu erfahren und zu sehen welche Ergebnisse wir erzielt haben.

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