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Bodengesundheitsdienst GmbH – Lernen Sie Ihren Boden kennen und reduzieren Sie Düngemittel auf effektive Weise Image

Bodengesundheitsdienst GmbH – Lernen Sie Ihren Boden kennen und reduzieren Sie Düngemittel auf effektive Weise

Als führendes Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie, das jährlich über 30 Millionen Tonnen nachwachsende Agrarrohstoffe verarbeitet, will die Südzucker-Gruppe einen Beitrag zu gesunden Böden und einer nachhaltigen Zukunft leisten. Dazu arbeiten wir eng mit unseren Landwirten zusammen und unterstützen sie mit individuellen Beratungsleistungen.

Unsere Tochtergesellschaft, der Bodengesundheitsdienst (BGD), spielt dabei eine wichtige Rolle. Der BGD mit Sitz in Ochsenfurt bietet europaweit Laboruntersuchungen einschließlich Bodenanalysen und Düngeberatung für das gesamte Spektrum der Landwirtschaft und der privaten Haushalte an. Das Angebot wird stets durch umfassende Beratungsleistungen ergänzt und macht den BGD zu einem unverzichtbaren Partner für landwirtschaftliche Betriebe, Agrarhandel, Berater und staatliche Institutionen.

In einem Interview gibt BGD-Geschäftsführer Dr. Gebhard Müller Auskunft über die Aufgaben, Ziele und Herausforderungen, die die Arbeit des BGD prägen.

Wer steht hinter dem BGD?

Das aus der Südzucker AG hervorgegangene Unternehmen ist eine eigenständige GmbH, die weit über die Grenzen des Rübenanbaus hinausgewachsen ist und heute landwirtschaftliche Betriebe und Dienstleistungspartner in ganz Europa betreut.

Der Markt für Bodenanalytik ist hart umkämpft, und wir besetzen mit unserem Analyseverfahren Elektro-Ultrafiltration (EUF) eine Nische. Die EUF-Bodenanalyse hat uns bekannt gemacht, aber wir haben uns inzwischen zu einem Berater für landwirtschaftliche Böden, Wirtschaftsdünger und Futtermittel entwickelt. Der BGD führt auch Analysen für den Handel durch und ist bekannt für seine Expertise im Bereich Pflanzgut. Hier umfasst unser wachsendes Leistungsspektrum PCR-Analysen, z.B. für Hopfenviren, sowie die Untersuchung von Antikörpern auf Viren in Rebenpflanzen.

 

An wen richten sich die Dienstleistungen des BGD?

Wir arbeiten für ein breites Spektrum von Unternehmen und Institutionen: landwirtschaftliche Betriebe, landwirtschaftliche Erzeugergemeinschaften, Agrarhändler, staatliche Institutionen und auch private Haushalte – sie alle unterstützen wir. In der Landwirtschaft richten sich unsere Dienstleistungen an Landwirte mit und ohne Zuckerrübenanbau. Winzer, Obstbauern, Beerenproduzenten, Weihnachtsbaumbetriebe, Hopfenbauern, Biogasanlagenbetreiber und viele andere vertrauen auf die Beratungsleistungen des BGD. Wir sind gut erreichbar und freuen uns über jede Anfrage über unsere Website und sorgen dafür, dass jeder Kunde einen individuellen Ansprechpartner hat. Fragen werden zeitnah beantwortet und die Beratung ist immer kostenlos. Service wird groß geschrieben – jeder Kunde zählt, egal ob er eine oder mehrere Untersuchungen in Auftrag gibt.

Wie lange gibt es den BGD schon und warum?

Die erfolgreiche Nachhaltigkeitsarbeit von Südzucker zusammen mit den Rübenanbauern begann vor mehr als vier Jahrzehnten und wird seither durch die starke Leistung unserer Kollegen fortgesetzt. Der BGD wurde 1986 mit dem Ziel gegründet, die Düngung der Rübenfelder auf ein Niveau zu reduzieren, das eine höhere Rübenqualität und damit einen höheren Zuckerertrag sicherstellt.

Damals wurde noch über die Humuswirtschaft gedüngt, später über eine zunehmende Düngung mit Mineraldüngern, was zu einem 2 bis 3 mal höheren Einsatz von Düngemitteln führte im Vergleich zu heute.

Alle Pflanzen speichern Stoffe, um zu überleben, so auch die Rüben. Einige dieser Stoffe binden jedoch den Zucker in den Zellen so, dass er nicht mehr vollständig gelöst werden kann und dann in der Melasse verbleibt. Die so genannten Melassebildner bestehen aus Kalium-, Natrium- und Stickstoffnährstoffen. Aber auch lückenhafte oder kranke Rübenbestände sind Ursachen für dieses Phänomen.

Die Ursachen waren den Verantwortlichen damals schon lange bekannt. Ziel war es, einheitliche, gesunde Rübenbestände zu schaffen, die Düngung der Zuckerrüben deutlich zu reduzieren und dies in einer dem jeweiligen Rübenfeld angepassten Weise. Weit über zehn Jahre lang wurden die gängigen Methoden zur Bestimmung von Pflanzennährstoffen im Boden im Labor und auf dem Feld auf ihre Praxistauglichkeit im Rübenanbau getestet. Schließlich wurde eine geeignete Methode gefunden: Die Elektro-Ultrafiltration (EUF).

Die Elektro-Ultrafiltrationsmethode war gerade in der Wissenschaft entwickelt worden und wurde dann von der österreichischen Zuckerindustrie erstmals in der praktischen Düngeberatung eingesetzt. Südzucker hat diese Analysemethode im Justus-Liebig-Labor auf dem Gelände der Fabrik Rain etabliert, mit einer umfassenden Düngemittelberatung kombiniert und kontinuierlich weiterentwickelt.

Was ist das Besondere an der EUF-Methode?

Der EUF-Service des BGD besteht aus zwei Teilen: der EUF-Bodenanalyse und der EUF-Düngeberatung.

Die EUF-Methode ist ein Hightech-Analyseverfahren. Bei der EUF werden die Pflanzennährstoffe unter variablem Stromfluss und Temperaturkontrolle – ähnlich wie bei einer Batterie – physikalisch aus einer wässrigen Bodenlösung extrahiert.

Die EUF kann die tatsächlichen Nährstoffbedingungen im Boden sehr genau simulieren. Dadurch lässt sich genau bestimmen, wie viele Nährstoffe den Pflanzen kurzfristig zur Verfügung stehen und wie viele Nährstoffe während der gesamten Wachstumsphase verfügbar sein werden. Die Methode wurde von Anfang an durch Feldversuche begleitet, aus denen die Düngeempfehlungen für die einzelnen landwirtschaftlichen Kulturen entwickelt wurden.

Unsere EUF-Düngeberatung geht von einer ganzheitlichen Betrachtung des Bodens aus. Alle für die Pflanze wichtigen Nährstoffe werden ermittelt. Dabei berücksichtigen wir auch die Bodenart. Ganz wichtig ist, dass wir den genauen Calciumgehalt, also den Kalkgehalt im Boden, ermitteln. So erhalten die Landwirte wichtige Empfehlungen zur Erhaltung einer guten Bodenstruktur für die Aufnahme und Speicherung von Niederschlagswasser und die Durchwurzelung, was letztlich hohe Erträge und Qualität sichert.

Die Landwirte erhalten all diese Informationen aus einer einzigen Bodenprobe. Unsere EUF-Kunden schätzen die hohe Praxisnähe der EUF-Düngeberatung. Mit der EUF erfüllen die Landwirte alle Düngevorschriften. Entscheidend ist jedoch, dass sie bereits lange vor der Aussaat alle Vorbereitungen und Entscheidungen für ihre Düngung getroffen haben. So säen die Rübenanbauer ihre Rüben jetzt im Frühjahr aus, aber sie haben ihre EUF-Empfehlung bereits im Sommer erhalten. Das kann nur die EUF!

Wir geben Düngeempfehlungen für alle Feldfrüchte, Reben, Obst- und Beerenpflanzen, für viele andere Spezialkulturen, Grünland, Golfrasen und Hausgärten. Auch Ihren Gartenboden können Sie bei uns testen lassen.

„Ganzheitlich“ – das klingt fast ein wenig anthroposophisch!

Ja, das könnte man meinen. Aber nein – jeder Boden muss in einem Systemzusammenhang verstanden werden, einem Zusammenspiel von Biologie, Chemie und Physik. In einer Handvoll Boden kann mehr Leben stecken, als es Menschen auf der Erde gibt. Das menschliche Gehirn will komplexe Zusammenhänge zusammenfassen und vereinfachen; das Düngemittelmarketing lebt von einfachen, leicht verständlichen Aussagen. Pflanzenernährung und damit Wasser, Nährstoffe, Belüftung usw. müssen immer im Zusammenhang gesehen werden. Das ist nichts Neues. Unsere Vorfahren wussten das aus praktischer Erfahrung, und die alten Lehrer Liebig und Sprengel haben das schon vor rund 200 Jahren als Gesetz definiert.

Was haben die Landwirte von den Dienstleistungen des BGD, kurz gesagt?
  • Alle wichtigen Informationen zur Düngung sind lange vor Beginn des Anbaus verfügbar
  • Hohe Flexibilität und Entscheidungsspielraum bei Düngereinkauf und -ausbringung
  • Einfache Probenahme, Möglichkeit zur mechanischen Probenahme
  • Schnelle Testergebnisse
  • Immer einen kompetenten Ansprechpartner, der sich auch in rechtlichen Fragen auskennt (diese können je nach Bundesland sehr unterschiedlich sein, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis)

 

Was sind einige der Herausforderungen bei der täglichen Arbeit des BGD?

Wir haben es das ganze Jahr über mit vielen Marktsegmenten und saisonalen Untersuchungszeiträumen zu tun. Die Bewältigung von Arbeitsspitzen unter Covid war schwierig. Wir balancieren ständig zwischen unseren Marktentwicklungsaktivitäten und unseren Bemühungen, unseren Kunden schnelle und zuverlässige Lösungen zeitnah zu liefern. Natürlich wollen wir auch die EUF-Düngemittelberatung weiter ausbauen, sowohl was den Umfang als auch was die Vermarktung angeht, was kostenintensive Upgrades unserer IT-Umgebung erfordert.

Welche politischen/regulatorischen Hürden gilt es zu überwinden?

Die größte Herausforderung war in den letzten Jahren die Umsetzung der neuen Düngeverordnung und der Landesdüngeverordnungen. Dabei wurde die EUF-Methode von einzelnen Behörden zu Unrecht in Frage gestellt. Unser Ansatz weicht von den staatlichen Standardtestverfahren und der Lehre ab. Wir sind aber stolz darauf, dass die Düngeverordnung uns voll anerkennt. Die Düngeberatung ist eine hoheitliche Aufgabe und gleichzeitig in privater Hand, der Beratungsmarkt ist hart umkämpft.

Was sind die mittelfristigen Ziele des BGD?

Unser primäres Ziel ist es, unsere bestehenden Partnerschaften weiter auszubauen und neue Partner zu gewinnen, um unsere Beratungsleistungen noch stärker auf die jeweiligen Regionen zu fokussieren. Außerdem wollen wir das Geschäftsfeld der Treibhausgasbilanzierung ausbauen. Wir werden uns den Herausforderungen der zunehmenden Wetterextreme stellen und Lösungsansätze über Beratungsleistungen vermitteln. Das geht nur in enger Zusammenarbeit mit allen Partnern, also mit dem Agrarhandel, der Beratung und natürlich mit den Praktikern vor Ort.

Wie wird die Arbeit des BGD im Hinblick auf den Klimawandel, Dürren und ertragsarme Böden in Zukunft aussehen?

Gute Frage. Wir wollen den Landwirten in Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern, z.B. aus dem Agrarhandel, Lösungen anbieten.

Eine typische Frage wird in Zukunft lauten: Wie kann ich meine Erträge mit einer geregelten Düngung und bei zunehmender Trockenheit sichern? Hier kommt das Zusammenspiel von Pflanzennährstoffen und Bodenfaktoren ins Spiel.

Die enormen Auswirkungen, die die vielen heißen Tage mit Temperaturen über 40 °C auf den Boden haben, sind in der Praxis noch nicht erfasst worden. In den oberen Zentimetern des Bodens erreichen wir bis zu 60 °C. Das sind Bedingungen wie in Afrika südlich der Sahara. Beim BGD gehen wir in unserer Beratung bereits darauf ein. Wir brauchen widerstandsfähige Bodenstrukturen, um der Hitze und der Erosion durch Starkregen und Wind entgegenzuwirken. Wir können diese Probleme zwar nicht lösen, aber wir weisen auf sie hin und schlagen Wege vor, wie Bodenprobleme behoben werden können. Da der Boden, wenn er einmal zerstört ist, nicht ersetzt werden kann, ist er ein knapper Faktor.

Vielen Dank, Herr Dr. Müller, für Ihre Zeit und den interessanten Austausch.

Wenn Sie mehr über die Bodengesundheitsdienste von BGD erfahren möchten, besuchen Sie unsere neue Website

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