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Anpassung des Zuckerrübenanbaus an den Klimawandel

Einblicke aus dem Versuchsgut Südzucker Kirschgartshausen

Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft zunehmend vor Herausforderungen. Die sich ändernden Klimabedingungen beeinflussen nicht nur Ernteerträge, sondern gefährden ganze Ernten. Daher werden im Südzucker-Versuchsgut Kirschgartshausen in Mannheim (Deutschland) innovative Ansätze und Technologien getestet, um den Zuckerrübenanbau fit für die Zukunft zu machen. Wir haben mit Hr. Dr. Peter Risser Leiter des Versuchsguts Kirschgartshausen, über die klimatischen Herausforderungen und die Lösungen, die Südzucker entwickelt, gesprochen.

Südzucker: Herr Dr. Risser, was sind die größten klimatischen Herausforderungen, denen sich der Zuckerrübenanbau derzeit stellen muss?

Dr. Peter Risser: Der Klimawandel bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die sich direkt auf den Anbau von Zuckerrüben auswirken. Zunächst einmal haben wir tendenziell eine frühere Aussaat, was prinzipiell positiv ist, da sich die Vegetationszeit verlängern kann. Allerdings gehen damit auch stärkere Trockenphasen einher, insbesondere im Frühjahr und Sommer. Diese Trockenheit kann dazu führen, dass die Rüben ungleichmäßig auflaufen und die Ertragsbildung beeinträchtigt wird. Die Blätter vertrocknen, und die Rüben können nicht genügend Photosynthese betreiben, was letztlich den Ertrag mindert.

Südzucker: Welche weiteren neuen Herausforderungen sehen Sie?

Dr. Peter Risser: Ein weiteres großes Problem ist der zunehmende Schädlingsbefall. Die sogenannte Schilf-Glasflügelzikade ist ein Beispiel für einen Schädling, der durch den Klimawandel begünstigt wird und Krankheiten überträgt. Gleichzeitig haben wir vermehrt mit Pilzkrankheiten zu kämpfen, die durch die wärmeren Sommer begünstigt werden. Diese Krankheiten können die Pflanzen erheblich schädigen.

Südzucker: Wie reagiert Südzucker auf diese Herausforderungen?

Dr. Peter Risser: Wir setzen auf eine Vielzahl von Maßnahmen. Eine davon ist die Anpassung der Bodenbearbeitung. Wir testen schon seit längerer Zeit nicht-wendende Bodenbearbeitung, um die Verdunstung zu reduzieren und die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten. Das fördert auch das Bodenleben, was wiederum hilft, Nährstoffe und Wasser besser im Boden zu halten. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Fruchtfolge, also der regelmäßige Wechsel der angebauten Pflanzenarten. Dies hilft Schädlinge einzudämmen. Zudem setzen wir innovative Methoden zur Ertragssteigerung ein.

Südzucker: Können Sie uns mehr über die innovativen Methoden erzählen, die auf dem Versuchsgut erprobt werden?

Dr. Peter Risser: Ein innovatives Projekt ist der Einsatz eines Solarroboters zur Unkrautbekämpfung. Dieser Roboter fährt selbstständig über das Feld, merkt sich per GPS-Daten genau, wo er Saatgut abgelegt hat, und hackt später gezielt das Unkraut, ohne die Nutzpflanzen zu beschädigen. Zudem kann der Roboter Pflanzenschutzmittel präzise auf die Pflanzen sprühen, was den Einsatz von Chemikalien deutlich reduziert. Solche Technologien sind ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Landwirtschaft. Die Erkenntnisse, die wir hier sammeln, geben wir regelmäßig in Workshops an Landwirte weiter, um die Anpassung an den Klimawandel in der Praxis zu unterstützen.

Südzucker: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ihren Anpassungsstrategien?

Dr. Peter Risser: Die Digitalisierung ist ein Schlüssel zur Effizienzsteigerung. Auf unseren Feldern variieren die Bodengüte und das Pflanzenwachstum stark. Durch den Einsatz von Sensoren und Satellitendaten können wir das Wachstum genau messen und die Düngung gezielt anpassen. Das bedeutet, dass wir nur dort düngen, wo es tatsächlich nötig ist, was nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch Ressourcen schont.

The Connected Collective: Ein Schritt zu einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Landwirtschaft

Die Anpassung an den Klimawandel bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich und erfordert von der Landwirtschaft, aber auch von der gesamten Gesellschaft, ein Umdenken. Auf dem Weg zu nachhaltigeren Anbaumethoden stellen neben der Sicherung der Ernten langfristige Renditebedenken wie hohe Vorlaufkosten und unsichere Erträge Herausforderungen dar, die es zu überwinden gilt. Wir sind davon überzeugt, dass die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft gegenüber diesen Risiken eine kollektive Verantwortung ist, die die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Aus diesem Grund haben wir die Initiative ‘The Connected Collective’ ins Leben gerufen, ein wichtiger Baustein innerhalb der nachhaltigen Landwirtschaft.

Lernen Sie die Initiative “The Connected Collective” kennen und erfahren Sie mehr darüber, wie wir regenerative landwirtschaftliche Praktiken fördern.

“The Connected Collective” ist eine Initiative der Südzucker Zucker Division, um unsere Landwirte und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette in Fragen der nachhaltigen Landwirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig die Produktivität des Rübenanbaus zu steigern. Mit der Initiative helfen wir Landwirten bei der Umsetzung regenerativer Anbaumethoden. Die Initiative basiert auf einem pragmatischen Ansatz und dem Erfahrungsaustausch der Landwirte, ergänzt durch individuelle Überwachung und Beratung durch unsere in regenerativer Landwirtschaft ausgebildeten Agronomen.

Durch einen kontextspezifischen sowie ergebnis- und maßnahmenorientierten Ansatz streben wir einen positiven Einfluss an. Diese Initiative fördert eine rentable und zukunftsorientierte regionale Landwirtschaft, die durch wissenschaftliche Forschung untermauert wird.

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Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie wir gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft gestalten können? Kontaktieren Sie uns noch heute und werden Sie Teil unserer „The Connected Collective“ Initiative!

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